Titelfoto: Alle Rechte DeutschesSchauspielHaus Hamburg
Das Deutsche Schauspielhaus Hamburg bleibt sich auch, was die Umsetzung von Stücken für Jugendliche/Kinder angeht, absolut treu und verzichtet auch bei Der Herr der Diebe nach dem erfolgreichen Buch von Cornelia Funke, weitgehend auf (feste) Kulissen. Viel wird der Fantasie und Begeisterungsfähigkeit der Zuschauer’*innen im kindlichen, jugendlichen Alter überlassen, oder der Vorstellungskraft jener, die sich weigern, ihr Verhalten, dem tristen Grau ihrer Haare anzupassen und die sich nicht scheuen, ihre Freude nicht nur durch Schlussapplaus kundzutun. Ach, es ist doch immer wieder schön, dass das Haus an der Kirchenallee zu den Theatern gehört, in denen lautes Trampeln am Schluss zum „guten Ton“gehört.
„Cringe, weird, goofy “ oder doch „Gönn dir!“?
Sie werden es längst erraten haben, dass ich zu denen gehöre, deren inneres Kind sich den Weg nach außen bahnt, gerne mitklatscht wenn es gegen zuviele Regeln geht oder „buhen“ möchte, wenn auf der Bühne das Lied „Kinder sind i(gitt)“ gesungen wird, den Protagonist*innen den Weg auf die Bühne, bzw. nach Venedig weist, und Polizist*innen, die durch die Reihen eilen, nicht durchlassen will. Die Inszenierung, das Stück, wie auch der Enthusiasmus aller Darsteller*innen, seien es die jugendlichen Bandenmitglieder oder die meist unsympathischen Erwachsenen, schreit einfach nach Zwischenrufen, nach kleiner Interaktion. Ach, wie schön ist es loszulassen und nur nicht, vielleicht sogar „erwachsen“ andächtig und still zuzusehen.
Dadurch entsteht eine Energie zwischen Bühne und Saal, die zusätzlich zum Humor des Stückes für eine wunderbare Leichtigkeit sorgt, die aber die angesprochenen Probleme und die Kraft der Freundschaft, selbst, wenn ein Freunden Fehler begeht, nicht vergessen lässt.
Fazit: Es lohnt sich für Groß und Klein, mitzufiebern, mitzulachen und Ruhe und Disziplin hier und da auch die Zügel schleifen zu lassen, indem man interagiert!
In diesem Sinne: Frohe Weihnachten und auf Wiedersehen im nächsten Jahr!
Birgit Kleinfeld, Vorstellungsbesuch 16.12.24