Ja, sie heißt „Pistazie“, oder zumindest scheint dies die deutsche Bedeutung ihres Namens zu sein. Wie der im Original lautet? Keine Ahnung! Wer oder was „Pistazie“ ist, erzähle ich euch hingegen gern. 10 Wochen ist sie alt, die kleine Stubentigerin, weiß, mit rot- braunem und schwarzen Muster auf dem Rücken und Augen, denen nur widerstehen kann, wer ….. wie soll, wie will ich es sagen? – Wer sich entschieden hat, sich allem zu verschließen, das zumindest im Innern ein Lächeln hervorruft, Wehwehchen oder auch wahre Leiden vergessen lässt. Und sei es nur für einen Wimpernschlag.
Ich gehöre nicht zu diesen Leuten. Im Gegenteil, außer vielleicht an wirklich, wirklich schlechten Tagen, hab ich es mir zu Regeln gemacht, mich auch an „Kleinigkeiten“ zu freuen, weil Kinderlachen, Regenbögen, mit Fremden ein Lächeln tauschen, mit Raureif oder Regentropfen versehene Spinnennetze, eine Blume, die durch Asphalt wächst oder eben eine kleine, ängstlich neugierige Katze geben mir immer viel positive Energie. Ja klar, neben noch vielen anderen Dingen, die mit echten Freunden oder eben mit Musik, Ballett, Oper und und und zu tun haben.
Doch heute soll es ja eigentlich um Pistazie gehen, dieses kleine verzaubernde vierpfotige Wesen, das den Treffpunkt von B+S-Soziale Dienste zusammen mit seiner Besitzerin besuchte und allen, ob nun Klient*innen oder Mitarbeiter*innen kleine Momente von Leichtigkeit und Freude schenkte.
Leider(?) bin ich ja niemand, die im „Sie machte dies und das“- Stil erzählen kann, oder will. Pistazie war einfach sie selbst, einfach Katze, die alle Räume erkundete, auf Sofas sprang, sich neben einer Klientin ausruhte und so jedes und jeden erkundete, mit allen Sinnen und einer Ausstrahlung wie halt nur Wesen, ob zwei oder vierbeinig haben, die noch nicht den, von der Gesellschaft aufoktroyierten, Drang haben gefallen zu müssen. Was Katzen ja Gott sei Dank in jedem Alter fremd ist.
Deswegen passt(e) sie auch so gut in diesen Raum für uns Leute, die damit hadern, augenscheinlich „zu schwach“ für unsere Welt zu sein. Oder wie ich es lieber sehe, stärker zu sein als andere uns sehen wollen, da wir zu unseren Eigenarten stehen oder dazu, dass wir in unserer Persönlichkeit noch Ressourcen haben, die uns(!!) guttun würden. Kurz: wir blenden nicht. Oder nur selten und scheuen uns auch nicht Unterstützung anzunehmen, professionelle oder nur die von Bekannten, die schnell zu Freund*innen werden können, mit denen wir einfach mal so einen Kaffee trinken oder an Gruppen wie der Literatur-, Spiele- oder Kunst&Co-Gruppe teilzunehmen, um dort kreativ zu werden oder einfach nur unter Menschen zu sein, mit denen man lachen kann, sich „auskotzen“.
Naja, oder sich, auch ohne verbale Kommunikation, einander näher, fröhlicher und den Widrigkeiten des Lebens gegenüber immuner fühlen kann, dank eines niedlich tollen Wesens wie Pistazie. Eines winzigen Wesens, das zwar Schutz auf der Schulter und in den Haaren seiner Dosenöffnerin sucht, von dort aus aber einen Hund mit der Seele einer Löwin anfaucht!
Möge sie oft wiederkommen, um zu festigen, was sie in uns auslöste, weil… Ja, weil , sie uns unter anderem mit dem Fauchen zeigte, welches Verhalten auch uns mal guttäte.
Birgit Kleinfeld (Leonie Lucas)