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Die Salzburger Festspiele feiern den 150. Geburtstag des Regisseurs und Mitbegründers der Festspiele, Max Reinhardts, am 09. September. Das heißt Lesung, Ausstellung und ab 31.08 eine virtuelle FAUST Performance: „FAUST 2023 · Eine performative Führung“.

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Von 31.08. bis 27.09.23 wird Max Reinhardts Faust-Stadt aus dem Jahr 1933 in der Felsenreitschule virtuell wieder auferstehen (in Zusammenarbeit mit der Ars Electronica). Das wird auf der Homepage der Festspiele so angekündigt: “ Die Besucher erkunden das berühmte Bühnenbild dank 3D-Brillen aus ganz neuen Blickwinkeln und können einzelne Bereiche im Detail betrachten. So entsteht eine immersive Erfahrung, die die Faust-Stadt zu neuem Leben erweckt. (…)“.

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Die gewaltige Faust-Inszenierung von Reinhardt wurde von 1933 bis 1937 in Salzburg gezeigt. Der Kartenvorverkauf für das virtuelle Faust-Erlebnis findet über die Salzburger Festspiele statt. Die dazugehörende dreiteilige Ausstellung läuft noch bis zum 31. Oktober: im Karl Böhm-Saal („Die Bühne als Stadt“), im Stefan Zweig Zentrum – Edmundsburg · „Stefan Zweig und Max Reinhardts Faust im Kontext“ und in Schloss Leopoldskron („Bitte, geben Sie keine Ruhe!“). Max Reinhardt überall !

T. Moretti M. Reinhardt/ H. Thimig: Briefe
Im Residenz-Verlag ist ganz neu der Briefwechsel „Max Reinhardt – Helene Thimig: Briefe im Exil“ erschienen. Im Salzburger Landestheater lasen daraus Tobias Moretti und Edith Clever (31.07.2023). Die Auswahl der Briefe und Telegrame für diese Lesung (Textfassung Bettina Hering) umfasste den gesamten Zeitraum des Bandes, von 1938 (Beginn des Exils) bis zu Max Reinhardts Tod im Oktober 1943. Los Angeles und New York, wirtschaftliche Not und große Liebe.

Reinhardt versuchte in New York als Regisseur zu arbeiten, Helene Thimig spielte kleine Filmrollen in Hollywood und hielt die 1938 gegründete Schauspielschule („Max Reinhardt Workshop of Stage, Screen and Radio“) am Leben. Thimig spielte u.a. bei Fritz Lang („Im Geheimdienst“, 1946), bei Fred Zinnemann („Das siebte Kreuz“, 1944) und an der Seite von Boris Karloff („Isle of the dead“, 1945). Es gibt nur von einem Teil der Hollywood-Filme, in denen Helene Thimig spielte, deutsche Fassungen.

Alle Fotorechte: Ch. Harms
Tobias Moretti sitzt im Rollstuhl, durch einen Arbeitsunfall auf seinem Hof. Er liest sehr ruhig, zieht die Zuhörer hinein in diese Exilwelt der späten 30er- und frühen 40er-Jahre. Bei Edith Clever wird es lauter, kraftvoller. Es ist teilweise ein schneller Wechsel, ein rasanter Dialog, obwohl immer wieder (auch) längere Briefe vorgelesen werden. Die Auswahl kann natürlich nur einen kleinen Teil des gesamten Brief- und Telegramwechsels wieder geben. Die Lesung macht Lust auf mehr. Auf das Buch.

Foto: Josef Fromholzer
Josef Fromholzer, August 2023