Titelbild: Andreas Landsberger /Text : Presseabteilung Theater Magdeburg
Das Opernhaus eröffnet die neue Intendanz von Julien Chavaz mit der Magdeburger Erstaufführung „Der goldene Hahn“ von Nikolai Rimski-Korsakow. Das Märchen vom russischen Herrscher und seinem Volk in völliger Isolation – umgeben von eingebildeten Feinden – ist gerade in den heutigen Kriegszeiten aktueller denn je und schärft den Blick auf männlich-imperiales Machtstreben. Premiere ist am Samstag, 10.9., 19.30 Uhr, im Opernhaus.
Der alte, verbrauchte Zar Dodon fühlt sich und sein Land bedroht. Von einem Astrologen erhält er einen goldenen Hahn, der ihn vor jeder äußeren Gefahr warnen soll. Doch gegen die verführerische und bunte Welt der schönen, fremden Zarin von Schemacha sind alle Vorsichtsmaßnahmen vergebens und am Ende richtet sich auch der goldene Hahn gegen Dodon. Das Märchen für Erwachsene stammt aus der Feder von Alexander Puschkin.
Unter den 15 Opern Nikolai Rimski-Korsakows beziehen sich viele auf märchenhafte Vorlagen. Dass in diesen Stoffen immer auch das Potential für politische Satire steckt, wird in der Oper aus dem Revolutionsjahr 1905 deutlich: „Der goldene Hahn“ stellt die autoritär-erstarrte Welt des alten Zaren einer femininen, lebendigen und vielfältigen Welt gegenüber. Rimski-Korsakows zarenkritische Überzeugungen führten zur zeitweiligen Suspendierung als Professor und dem Aufführungsboykott seiner Werke. „Der goldene Hahn“ konnte erst nach seinem Tod 1908 uraufgeführt werden, da der Komponist sich gegen eine Abschwächung des Textes durch die Zensur entschieden wehrte.
Doch Rimski-Korsakows letzte Oper ist mehr als Satire im Märchengewand. Vielmehr entsteht ein bald tragisches, bald komisches Spiel um Macht, Intelligenz und Liebe. Dafür schafft die jüngst mit dem Götz-Friedrich-Preis ausgezeichnete Regisseurin Anna Bernreitner (*1986) eine ganz eigene, (alp-) traumhafte, fantastische Welt. Der neue Generalintendant Chavaz wählte für die Eröffnung der Spielzeit ein wahres Opernfest, das für jeden Opernfan etwas Besonderes bereithält. GMD Anna Skryleva leitet ein farbiges Orchester und äußerst anspruchsvolle Gesangspartien.
DER GOLDENE HAHN
Oper in drei Akten von Nikolai Rimski-Korsakow
Libretto von Wladimir Bjelski nach einem Märchen von Alexander Puschkin
In russischer Sprache mit deutschen Übertiteln
ab 12 Jahren
Musikalische Leitung Anna Skryleva
Regie Anna Bernreitner
Bühne, Kostüme Hannah Rosa Öllinger
Bühne, Kostüme Manfred Rainer
Choreografie Steffi Wieser
Dramaturgie Ulrike Schröder
Dramaturgie Sarah Ströbele
Choreinstudierung Martin Wagner
König Dodon Vazgen Gazaryan
Prinz Gwidon György Hanczár
Prinz Afron Marko Pantelić.
General Polkan Johannes Stermann
Amelfa Jadwiga Postrożna
Der Astrologe Adrian Dwyer
Königin von Schemacha Katerina Estrada Tretyakova
Der goldene Hahn Na’ama Shulman
Opernchor des Theaters Magdeburg
Magdeburgische Philharmonie
Statisterie
Premiere
Sa., 10.9.22, 19.30 Uhr, Opernhaus, Bühne
Premierenfieber
So., 4.9.22, 11.00 Uhr, Opernhaus, Wagnerfoyer
weitere Vorstellungen Sa., 17.9.22 19.30 Uhr, Mo., 03.10. 18 Uhr, Mo., 31.10. 18 Uhr, So., 20.11. 16 Uhr, Fr., 09.12. 19.30 Uhr, Di., 27.12. 19.30 Uhr